Kunstpavillon Burgbrohl

Karla Sachse

ARTIST IN RESIDENCE – 2. bis 30. September 2021

25. September 2021 | ab 15 Uhr Treffen und Einladung zum GEHEN und ab 18 Uhr Präsentation der Weg-Zeichnungen und Fotos

Karla Sachse kommt schon zum zweiten Mal nach Burgbrohl-Lützingen. Im September 2020 machte sie sich GEHEND mit den Wegen, den Landschaftsformen, den Orten am Wegesrand vertraut. Sie GING in der Hoffnung auf Menschen zu treffen, denen sie Wegbeschreibungen entlocken könnte, auch solche, die neben vertrauten Strecken Pfade zu Erinnerungen, zu Plätzen außerordentlicher Begebenheiten preisgeben würden. Doch die Wenigen, die sie traf, waren in Eile … So zeichnete sie zunächst ihre einsamen GÄNGE auf und was ihr unterwegs begegnete. Doch als Künstlerin und einstige Kunstpädagogin, konnte sie sich nicht damit begnügen und motivierte Leute im Dorf, ihr kleine Zeichnungen von ihren persönlichen Wegen zu geben.

Den September-Aufenthalt 2021 nutzte sie in dreierlei Weise. Am 25.09.2021 von 15 – 18 Uhr folgte eine Gruppe Interessierter ihrer Einladung zu einer promenadologischen Exkursion. Der WEG startete und mündete im Kunstpavillon, wo die Zeichnungen des vergangenen Jahres in den Raum „geschrieben“ waren und allen Beteiligten sowie ihren Begleitern und weiteren Gästen am 25. September nach dem SpazierGANG performativ präsentiert wurden. Hier war auch Gelegenheit zu ausgiebigem Gespräch bei Brot und Wein und zur Zusammenführung der im GEHEN gewonnenen Gedanken-Gefühle.

Ein Schwerpunkt war 2021 die Arbeit mit Schülerinnen und Schülern des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums Andernach um dem Lebendigen Mahnmal der Schule Die Würde des Menschen ist unantastbar für das Jahr 2022 eine neue Facette hinzu zu fügen. Der Begriff WÜRDE wird in allen europäischen Sprachen buchstäblich untersucht und in Gestalt Visueller Poesie zu einem Relief zusammen-gefügt. Die Jugendlichen hatten dabei sowohl gestalterisch als auch gedanklich einen großen Freiraum und verbanden ganz persönliche Überlegungen mit dem Europäischen Gedanken.

Karla Sachse lebt und arbeitet in Berlin und in der Uckermark. Sie füllt ganze Räume mit Wort-Bild-Montagen und nimmt damit vielfältige, meist poetisch verdichtete Bezüge zu sehr gegenwärtigen, kulturellen, politischen und historischen Zuständen und Prozessen auf. So hat sie auch im öffentlichen Raum Spuren hinterlassen: goldene Kaninchen markieren den ehemaligen Grenz-übergang Chausseestraße; auf schwarzen Band um das ehemalige Hospital in der Prenzlauer Allee in Berlin hinterfragen weiß eingravierte Buchstaben das „Recht auf Folterung“ – 1945 und heute.

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AIM e.V. ist Träger des Artist-in-Residence-Programms im ArtLab des Kunstpavillons Burgbrohl und freut sich über eine Förderung durch das Bundesprogramm LandKULTUR des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung.