Kunstpavillon Burgbrohl

Matthias Schamp

ARTIST IN RESIDENCE 2020 bis 2021

Corona-bedingt richtet Matthias Schamp seine Projektvorhaben immer wieder neu aus, denn das, was der von einer Jury ausgewählte Gastkünstler im Kunstpavillon Burgbrohl ursprünglich realisieren wollte, haben die Beschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie vereitelt.

Bei seinem ersten Aufenthalt in Burgbrohl hat Schamp seine Fühler in die „Essbare Stadt“ Andernach ausgestreckt, um dort eine weitere Station seines MYTHOS GRILL aufzubauen. Für den MYTHOS GRILL in der „Essbaren Stadt“ wollte Matthias Schamp tief in die Kulturgeschichte der Kartoffel eintauchen. Coronavirus vereitelte dieses Vorhaben vorerst, aber Ende 2021 konnte Matthias Schamp dann „DER MYTHOS-GRILL GOES WUNDERKAMMER“ realisieren.

Seine Kunstaktion SCHLECHTE VERSTECKE konnte Matthias Schamp Corona-unabhängig in Burgbrohl durchführen. Diese Aktion kann er alleine bewerkstelligen, ohne das Mittun anderer Leute. Am Ende aber werden sich die Menschen doch noch in der Aktion wiederfinden. Dann nämlich, wenn die per Polaroid dokumentierten schlechten Verstecke sich zu einem ganz besonderen „Ortsporträt“ zusammenfügen.

Matthias Schamp ist Spezialist für SCHLECHTE VERSTECKE. Von 2000 bis 2004 wurde monatlich ein SCHLECHTES VERSTECK im Frankfurter Satire-Magazin TITANIC veröffentlicht.

Seine Kennerschaft erstreckt sich gleichermaßen auf gute Verstecke wie auch auf Schlechte Verstecke – wobei anzumerken ist, dass ein Schlechtes Versteck weder im ontologischen noch im moralischen Sinne immer ein schlechtes Versteck sein muss. Es gibt viele gute Schlechte Verstecke. Matthias Schamp behauptet: „Sich schlecht zu verstecken, ist radikales Scheitern als Methode. Ich begreife es als eine Art Kur. In einer Welt, in der der Erfolg der Maßstab aller Dinge ist, ist es ungemein wohltuend, eine Handlung NICHT hinzukriegen, die selbst der letzte Trottel ohne Anstrengung vermöchte. Probieren Sie es mal aus. Ob am Arbeitsplatz oder zuhause. Sie werden erkennen, wie angenehm das ist und wie viele Freunde sie dadurch gewinnen.“ Er leitet die Forderung ab: „Kein öffentlicher Bau ohne geheime Winkel und Ecken! Kein Raum ohne Falte! Kein Platz ohne Plätzchen! Leute – spielt mehr Verstecken!“

www.der-schamp.de/Part1/Theorie/Schlechte-Verstecke/Schlechte-Verstecke.html

Matthias Schamp, geboren 1964
1983 bis 1990 Studium der Kunstgeschichte und Philosophie an der Ruhr-Uni-Bochum
seit 1988 Ausstellungen, diverse Aktionen und Projekte im In- und Ausland

 Einzel- und Gruppenausstellungen, Literatur, Aktionen und Projekte (Auswahl):
seit 2019
 mit Helene Skladny & Stephan Strsembski Betreiber von Schwanenmarkt 1 – Labor für Kunst und soziale Recherche, Bochum
2019 Kurator der Ausstellung Das Haustierprojekt, Kunstmuseum Bochum
2017 Festivalschreiber für den steirischen herbst, Graz (Österreich)
2013 Leitung eines Goethe-Guerilla-Workshops in Budapest (im Auftrag des Goethe-Instituts)
2014 Konzept & Organisation: Reflektieren & Frittieren, Kunstmuseum Mülheim
2007 Konzept & Organisation: Reflektieren & Frittieren, Veranstaltungsreihe zum Verhältnis von High Cultur und Alltagskultur im Kunstmuseum Bochum (im Rahmen von Der Mythos-Grill)
1998 Start der Serie Schlechte Verstecke
1997 Gründung des Mythos-Grills

Preise und Stipendien (Auswahl)
2019
Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, Stipendium für Bildende Kunst
2017 Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz, Künstlerhaus Edenkoben
2011 Stipendium KunstKommunikation des DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst
2009-2010 Transfer-Stipendium des Landes NRW

Lehraufträge (Auswahl)                                                                                                                                               
seit 2013 
Lehraufträge, Ev. Fachhochschule RWL, Bochum, FB Soziale Arbeit, Künstlerische Bildung & Medienkompetenz
2017 Lehrauftrag an der Universität zu Köln für Kunst & Kunsttheorie                                                         
2009
 Lehraufträge an der TU Berlin, Institut für Architektur (FB Bildende Kunst)
2006-2007 Lehrauftrag an der Bauhaus-Universität Weimar für „Kunst im öffentlichen Raum“

www.der-schamp.de


AIM e.V. ist Träger des Artist-in-Residence-Programms im ArtLab des Kunstpavillons Burgbrohl und freut sich über eine Förderung durch das Bundesprogramm LandKULTUR des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung. –